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Braune Hundezecke (Rhipicephalus sanguineus)

Verbreitungsgebiet: Mittelmeeraum, Tropen und Subtropen

Übertragene Erreger: Rickettsia, Anaplasma - Ehrlichia (alle Bakterien)

Name: Griechisch: rhipis = Fächer, kephale = Kopf; lateinisch: sanguineus = blutig, blutrot.

Fundort: Festgesogen am Hund und frei in dessen Lagerstätte; Eier (3.000 – 6.000) erscheinen rotbraun und werden im Haus hinter Wandverkleidungen etc. versteckt abgelegt. Im Freien: an geschützten, feucht-warmen Plätzen: im Freien werden auch Menschen von Nymphen in adulten Stadien befallen. 

Auftreten: Ganzjährig in Südeuropa (bis Höhe Grenoble/Lyon). In Deutschland meist nur in Behausungen entwicklungsfähig; weltweite Verbreitung in warmen Gebieten, Einschleppung im Sommer, evtl. im Koffer.

Biologie und Merkmale: Die Schildzecke R. Sanguineus wird als vollgesogenes Weibchen bis 1,2 cm lang (Männchen 3 mm). Diese Art ist dreiwirtig, d.h. alle drei Entwicklungsstadien verlassen nach dem mehrere Tage dauerndem Saugakt (bei Weibchen 1-2 Wochen) den Wirt wieder (Hund, Katze, seltener auch den Mensch), um sich am Boden (z.B. im Körbchen des Hundes) zu häuten. In Behausungen kann die Entwicklung in 65 Tagen abgeschlossen sein (=Übervölkerung von Wohnungen möglich!). Dann kann ein massenhafter Befall des Menschen durch die 0,5 mm großen Larven erfolgen, so dass eine Entwesung der Wohnung notwendig ist. Bei niedrigen Temperaturen und/oder Wirtsmangel kann sich die Entwicklung über 2 Jahre erstrecken. Da die trächtigen Weibchen gut beweglich sind, ist eine Ausbreitung auf Nachbarwohnungen möglich, wie auch eine Einschleppung im Koffer! Die günstigsten Temperaturen für die Entwicklung liegen bei 25 – 30°C, bei 20°C stoppt die Entwicklung fast völlig.

Materialschäden: keine

Erkrankungen des Menschen durch den Stich: Beim Stich durch die adulten Stadien kommt es zur Bildung von einzelnen Quaddeln und Hautentzündungen. Der Befall mit den im allgemeinen sehr zahlreich auftretenden Larven führt jedoch häufig zu einer intensiven großflächigen Hautreizung mit starkem Juckreiz, der für Tage anhält. Massenbefall in Wohnungen ist daher z. T. kaum zu ertragen. Bei unsachgemäßer Entfernung der Larven und Adulten aus der Haut kann es zur Bildung von festen Granulomen von bis zu 2 cm Durchmesser kommen.

 

(Quelle: Birgit & Heinz Mehlhorn - "Zecken auf dem Vormarsch")